Die anatomische Rekonstruktion von Rupturen der distalen Bizepssehne kann einen erheblichen Kraftverlust und die damit verbundenen Einschränkungen im Alltag verhindern. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ein anteriorer Single-Incision-Zugang bei der anatomischen Rekonstruktion des Sehnen-Footprints mit einem bikortikalen Endobutton erfolgreich ist und ob dies die postoperative Kraftentwicklung beeinflusst.
MethodenAlle erwachsenen Patienten (> 18 Jahre) mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens einem Jahr nach einer akuten distalen Bizepssehnenruptur, die mit bikortikalen Endobuttons in Single-Incision-Technik behandelt wurde, wurden in die Studie aufgenommen. Die Patienten wurden hinsichtlich ihres klinischen Verlaufs nachbeobachtet. Die röntgenologische Beurteilung umfasste die Analyse des anatomischen Footprints. Die funktionelle Nachuntersuchung erfasste den Bewegungsumfang, objektive und subjektive Leistungsmessungen, Flexions- und Supinationskräfte, Komplikationen sowie die Wiederaufnahme des Sports und die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die mittleren Flexions- und Supinationskräfte wurden statistisch zwischen der betroffenen und der nicht betroffenen Seite verglichen.
ErgebnisseNach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 31,5 ± 16,6 Monaten wurden bei 31 männlichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 50 ± 9 Jahren zufriedenstellende Ergebnisse erreicht. Postoperativ waren die Werte für die Supinationskraft (Anfangskraft, Maximalkraft, Endkraft und Durchschnittskraft) auf der betroffenen Seite signifikant niedriger als auf der nicht betroffenen Seite. Dies betraf in 58 % der Fälle den dominanten Arm. In 4 von 31 Fällen (12,9 %) wurde die Sehne anatomisch rekonstruiert. Die Rückkehr zur Arbeit dauerte im Durchschnitt 6,2 ± 4,3 Wochen und die Rückkehr zum Sport durchschnittlich 5,0 ± 2,9 Monate. Die Raten für die Rückkehr an den Arbeitsplatz und die Rückkehr zum Sport betrugen jeweils 100 %.
SchlussfolgerungNach einer Rekonstruktion der distalen Bizepssehne leidet vor allem die Supinationskraft im Vergleich zur nicht betroffenen Seite. In den meisten Fällen (87,1 %) konnte die distale Bizepssehne über einen anterioren Single-Incision-Zugang nicht am anatomischen Footprint refixiert werden. Eine intraoperative radiologische Kontrolle könnte die anatomische Positionierung der Refixation möglicherweise verbessern. Dies sollte in zukünftigen Studien untersucht werden.
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