Der weltweite Trend zur Ambulantisierung im Gesundheitswesen ist sowohl medizinisch sinnvoll als auch ökonomisch notwendig. In Deutschland hinkt die ambulante Versorgung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, insbesondere den nordischen Ländern, aber auch Frankreich und Spanien, hinterher. Obwohl die Verweildauer in Krankenhäusern sinkt, steigen die ambulanten Eingriffe nicht im gleichen Maße, was auf eine Ineffizienz im System hinweist. Die bisherige Sektorentrennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erschwert eine nahtlose und effiziente Versorgung, da rechtliche, organisatorische und kalkulatorische Unterschiede bestehen. Die Kostenanalyse zeigt, dass die stationäre Versorgung die höchsten Ausgaben verursacht, gefolgt von Arzneimitteln und ambulanten Behandlungen. Trotz politischer Bemühungen, eine sektorenübergreifende Vergütung zu entwickeln, sind bisher nur begrenzte Fortschritte erzielt worden. Die Einführung der Hybrid-DRG („diagnosis related groups“) im Jahr 2024 sollte die Ambulantisierung fördern, stößt jedoch wegen unzureichender Leistungsumfänge und fehlender Anreize auf Kritik. Für 2025 und 2026 sind weitere gesetzliche Vorgaben geplant, um die Weiterentwicklung der Hybrid-DRG voranzutreiben, wobei Umsetzung und Einigung zwischen den Akteuren noch Herausforderungen darstellen. Insgesamt bleibt die vollständige Integration und Optimierung der ambulanten und stationären Versorgung eine komplexe Aufgabe, bei der politische und organisatorische Hürden bestehen.
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