Erythem aus der Gitarrenwerkstatt

Bei einer Allergie gegen eine Baumart denken die meisten wohl direkt an Pollen. Doch auch andere Bestandteile des Baumes können Allergien auslösen - wie der Fall eines 48-Jährigen zeigt [Fuller et al. Contact Dermatitis 2025;92:419-20]. Der Instrumentenbauer litt seit drei Jahren unter Erythemen und schuppiger Haut auf Händen und Unterarmen, später auch an Gesicht und Hals. Die topische Anwendung von Glukokortikoiden brachte keine Besserung, weshalb die orale Einnahme von Prednisolon verschrieben wurde. Ein fünftägiger Urlaub ließ die Symptome dann zumindest vorübergehend verschwinden.

figure 1

© Yelena Shestakova / Getty Images / iStock

Eine ausführliche Anamnese ergab, dass der Patient seit zwei Jahren in einer Gitarrenmanufaktur mit einer Vielzahl von Hölzern arbeitete und deren Staub sowie Klebstoffen ausgesetzt war. Er verwendete dabei regelmäßig Gummihandschuhe. Daher wurde ein Patch-Test mit allen verwendeten Produkten und Rohstoffen vorgenommen. Dieser ergab, dass der Patient auf das Holz von Machaerium scleroxylon reagierte (++), das aus Kostengründen häufig zum Bauen von Gitarren verwendet wird. Das darin enthaltene (R)-3,4-Dimethoxydalbergion ist eines der potentesten Allergene unter den Chinonen und kann unter anderem Typ-IV-Allergien auslösen. Anhand des Verbreitungsmusters der Kontaktdermatitis an Armen und Gesicht konnte auf eine Verbreitung der Allergene über die Luft geschlossen werden: Die Allergene kamen in Form von Holzstaub mit den betroffenen Bereichen in Berührung. Der Instrumentenbauer kündigte daher seinen Job in der Manufaktur und war nach drei Monaten vollständig symptomfrei.

Comments (0)

No login
gif